Schon die alten Römer nutzten die Artischocke als Heilpflanze und Delikatesse. Lange Zeit war sie den Reichen vorbehalten. Sie geriet fast in Vergessenheit, bis die Artischocke im Mittelalter als Heilmittel wieder entdeckt wurde.
Die Araber sorgten für ihre Verbreitung, so dass die distelartige Pflanze, die ursprünglich aus Äthiopien stammt, heute an vielen sonnigen und warmen Standorten kultiviert wird. Bevorzugte Regionen sind das Mittelmeergebiet und die USA.
Auffällig sind die dekorativen, faustgrossen, körbchenartigen Blütenstände: die Artischockenköpfe. Für den rohen oder gekochten Verzehr geeignet, sind der Blütenstandsboden und die fleischigen Hüllblätter. Hieraus werden gerade im Mittelmeerraum fantastische Gerichte und Antipasti gezaubert. Arzneilich kommen die Laubblätter, Cynarae folium, zum Einsatz. Sie werden frisch und getrocknet zu Extrakten verarbeitet.
Die Artischocke schützt dreifach. Seit langem bekannt und belegt ist der choleretische Effekt, der über eine Steigerung des Gallenflusses und Anregung der Gallensäureproduktion die Fettverdauung optimiert und damit verdauungsfördernd wirkt.
Inzwischen konnten Studien allerdings auch belegen, dass der Extrakt in der Lage ist, den Gesamtcholesteringehalt zu senken. Artischockenextrakt beeinflusst den Serumcholesterinspiegel mehrfach positiv. Die Neubildung von Cholesterin in der Leber wird gehemmt und gleichzeitig seine Ausscheidung gesteigert. Zudem verschiebt er das Verhältnis von schädigendem LDL-Cholesterin zu Gunsten von schützendem HDL-Cholesterin.
Gleichzeitig liegen antioxidative Effekte vor, die eine Auflösung bestehender Cholesterinablagerungen zeigen, die auf eine Hemmung der LDL-Oxidation zurückgeführt wird. Zusätzlich ergibt sich eine leberschützende (hepatoprotektive) Wirkung, für die unter anderem auch der antioxidative Effekt verantwortlich sein soll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Artischocke heute ein verbreitetes Heilmittel mit verdauungsfördernden, cholesterinsenkenden und leberschützenden Eigenschaften ist.